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Jesus und die Mystik

  • Georg Willenhelm
  • Aug 23
  • 7 min read

Updated: Aug 25

Jesus ist als Jude geboren, aufgewachsen und erzogen worden – in einem religiösen und kulturellen Umfeld, das von der Tora, der mündlichen Überlieferung (später Talmud genannt) und den mystischen Traditionen geprägt war.


Ein paar Punkte dazu:

1. Synagoge & Lehre

• Schon als Kind ging Jesus regelmäßig in die Synagoge (vgl. Lukas 4,16: „Er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge“).

• Dort lernte er die Schriftrollen, die Psalmen und die Propheten – die Grundlage für jede spätere Auslegung.

2. Jüdische Mystik (Vorformen der Kabbalah)

• In der Zeit Jesu gab es bereits eine mystische Strömung im Judentum: die Merkabah-Mystik („Thronwagen-Mystik“), die auf Hesekiels Visionen basiert.

• Auch die Essener (Qumran-Gemeinschaft) hatten tiefe esoterische Schriften, die mit dem späteren kabbalistischen Denken verwandt sind.

3. Jesus und die Geheimlehre

• Kabbalah, wie wir sie später im Mittelalter kennen (z. B. im Sefer ha-Zohar), war damals noch nicht in dieser Form systematisiert – aber die Grundgedanken waren schon lebendig:

Die Kraft der hebräischen Buchstaben, die zehn Sefirot als göttliche Emanationen, die Vorstellung vom Baum des Lebens.

• Wenn Jesus sagt: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lk 17,21), klingt das stark nach dem kabbalistischen Gedanken, dass die göttliche Struktur im Menschen selbst angelegt ist.

4. Warum Jesus das kannte

• Als Rabbi (so wurde er von den Menschen genannt) war es selbstverständlich, dass er die verborgene Dimension der Tora kannte.

• Viele seiner Gleichnisse deuten auf tiefere Ebenen hin – nicht nur moralisch, sondern mystisch.

• Auch die Zahlen und Buchstaben (z. B. „Ich bin das Alpha und das Omega“) spiegeln das Bewusstsein für die Buchstaben-Mystik wider.


👉 Fazit:

Jesus kannte als Jude die Wurzeln dessen, was wir heute Kabbalah nennen. Er hat diese Weisheit nicht abgelehnt, sondern erfüllt – indem er die innerste Dimension, die Einheit mit Gott, offenbarte.



1. Die Sefirot im Vaterunser (Matthäus 6,9–13)


Das Vaterunser enthält die Struktur des Baumes des Lebens:

• „Geheiligt werde Dein Name“ → Kether (Krone, Ursprung)

• „Dein Reich komme“ → Malkuth (Königreich, Manifestation)

• „Dein Wille geschehe“ → Tiferet (Herz, Harmonie)

• „Unser tägliches Brot gib uns heute“ → Yesod (Fundament, Versorgung)

• „Vergib uns unsere Schuld“ → Chesed (Barmherzigkeit)

• „Erlöse uns von dem Bösen“ → Gevurah (Strenge, Schutz)


→ Das ganze Gebet ist ein kabbalistischer Aufstieg und Abstieg durch die Sefirot.



2. Die 22 Buchstaben – „Ich bin das Alpha und das Omega“ (Offb 22,13)

• Im Hebräischen würde man sagen: „Ich bin Aleph und Tav.“

• Aleph = Ursprung, Atem Gottes.

• Tav = Vollendung, Kreuz.

• Jesus nimmt damit direkt Bezug auf die 22 hebräischen Buchstaben → das Fundament der Kabbalah.



3. Johannesprolog (Joh 1,1–5)


„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“

• „Wort“ = Dabar / Logos → in der Kabbalah die Kraft der Buchstaben.

• „Alles ist durch das Wort gemacht“ → wie im Sefer Yetzirah: „Durch 32 Pfade der Weisheit schuf Gott die Welt.“

• Hier verschmelzen Schöpfungs-Kabbalah und Evangelium.



4. Das Reich Gottes ist inwendig in euch (Lk 17,21)

• Kabbalah sagt: Der Mensch ist ein „kleiner Baum des Lebens“.

• Jesus betont: Das Göttliche ist nicht außen, sondern im eigenen Inneren → direkte Parallele zu Zimzum (das Licht Gottes zieht sich in den Menschen zurück).



5. Die Bergpredigt – Stufen wie die Sefirot (Mt 5)


Die Seligpreisungen sind wie ein Aufstieg auf dem Baum:

• „Selig die Armen im Geist“ → Kether (Leere, Demut).

• „Selig die Sanftmütigen“ → Chesed (Liebe, Güte).

• „Selig die Barmherzigen“ → Netzach/Hod (Ausstrahlung und Demut).

• „Selig, die reinen Herzens sind“ → Tiferet (Herzchakra / Schönheit).

• „Selig, die Frieden stiften“ → Yesod (Vermittlung).

• „Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden“ → Malkuth (Verwirklichung in der Welt).



6. Transfiguration (Mt 17,1–9)

• Jesus leuchtet wie die Sonne → Tiferet (Sonne, Schönheit, Christus-Bewusstsein).

• Mose (Tora) und Elija (Prophetie) stehen daneben → linke und rechte Säule des Baumes.

• Jesus in der Mitte → Balance der Sefirot.



👉 Zusammenfassung:

Die Evangelien sind durchzogen von kabbalistischen Prinzipien:

• Sefirot (Baum des Lebens)

• 22 Buchstaben (Aleph–Tav)

• Mystik des Wortes (Logos)

• Innerer Tempel (Reich Gottes inwendig)


Das Christentum hat damit eigentlich eine innere kabbalistische Grundlage, die Jesus bewusst aktiviert hat.







🌳 Kabbalistische Landkarte des Evangeliums


Diese Übersicht zeigt, wie die Evangelien mit den Sefirot des Lebensbaumes korrespondieren.



1. Kether (Krone)


Bedeutung: Ursprung, Leere, Demut

Bezug: „Selig die Armen im Geist“ (Mt 5,3)

👉 Die höchste Sefira entspricht der inneren Leere, in der Gottes Gegenwart empfangen wird.



2. Chokhmah (Weisheit)


Bedeutung: Ur-Idee, Inspiration

Bezug: „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1)

👉 Die schöpferische Weisheit, aus der alles hervorgeht – das göttliche Wort als Quelle der Schöpfung.



3. Binah (Verständnis)


Bedeutung: Formung, Einsicht

Bezug: Maria als Empfängerin des Logos (Lk 1,38: „Mir geschehe, wie du gesagt hast.“)

👉 Hier wird das Wort empfangen und geformt – Maria verkörpert das Verständnis, das den göttlichen Samen annimmt.



4. Chesed (Güte)


Bedeutung: Liebe, Barmherzigkeit

Bezug: „Selig die Sanftmütigen“ (Mt 5,5)

👉 Die Kraft der göttlichen Liebe, die sich als Sanftmut und Gnade zeigt.



5. Gevurah (Strenge)


Bedeutung: Kraft, Schutz, Urteil

Bezug: „Erlöse uns von dem Bösen“ (Mt 6,13)

👉 Die Kraft der göttlichen Strenge, die schützt und vom Bösen befreit.



6. Tiferet (Schönheit)


Bedeutung: Herz, Sonne, Christus-Bewusstsein

Bezug: Die Verklärung Jesu (Mt 17,2: „Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne.“)

👉 Das Zentrum des Lebensbaumes, das Christuslicht, das Harmonie und Schönheit offenbart.



7. Netzach (Ewigkeit, Sieg)


Bedeutung: Beständigkeit, Ausstrahlung

Bezug: „Selig die Barmherzigen“ (Mt 5,7)

👉 Ewiger Sieg durch Barmherzigkeit – eine Strahlkraft, die niemals vergeht.



8. Hod (Herrlichkeit)


Bedeutung: Demut, Resonanz, Sprache

Bezug: „Selig, die reinen Herzens sind“ (Mt 5,8)

👉 Reinheit des Herzens bringt wahre Herrlichkeit hervor – innere Klarheit, die Pracht strahlt nach außen durch Wahrheit.



9. Yesod (Fundament)


Bedeutung: Vermittlung, Versorgung, Lebensquelle

Bezug: „Unser tägliches Brot gib uns heute“ (Mt 6,11)

👉 Das Fundament, das alle oberen Kräfte in die Welt kanalisiert – spirituelle und materielle Versorgung.



10. Malkuth (Königreich)


Bedeutung: Manifestation, Reich Gottes auf Erden

Bezug: „Dein Reich komme“ (Mt 6,10) und „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lk 17,21)

👉 Die Vollendung des Baumes: Gottes Reich manifestiert sich in der Welt und im Menschen.



🔑 Fazit


Die Evangelien spiegeln eine vollständige kabbalistische Struktur:

• Von Kether (Demut, Ursprung) bis Malkuth (Reich Gottes auf Erden).

• Jesus verkörpert Tiferet – das Herz, die Sonne, die Mitte.

• Durch ihn werden die Sefirot lebendig und erkennbar.





✨ Ἰησοῦς καὶ ἡ Μυστικὴ Παράδοσις | Jesus and Mysticism

1. Συναγωγὴ καὶ Διδασκαλία | Synagogue & Teaching

  • Ὡς παιδίον, ὁ Ἰησοῦς ἐπήγαινε τακτικῶς εἰς τὴν συναγωγήν (Λουκ. 4,16: «Καὶ ἦλθεν εἰς Ναζαρὲθ, οὗ ἦν τεθραμμένος· καὶ εἰσῆλθεν κατὰ τὸ εἰωθὸς αὐτῷ ἐν τῇ ἡμέρᾳ τοῦ σαββάτου εἰς τὴν συναγωγήν»).

  • Ἐκεῖ ἔμαθεν τὰς Γραφάς, τοὺς Ψαλμοὺς καὶ τοὺς Προφήτας – θεμέλιον πάσης μετέπειτα ἐρμηνείας.

  • As a child, Jesus regularly went to the synagogue (Luke 4:16: “He came to Nazareth, where He had been brought up, and as His custom was, He went into the synagogue on the Sabbath day”).

  • There He learned the Scriptures, the Psalms, and the Prophets – the foundation of all later interpretation.

2. Ἰουδαϊκὴ Μυστικὴ Παράδοσις | Jewish Mysticism

  • Τὴν ἐποχὴν ἐκείνην ὑπῆρχεν ἤδη ἡ Μερκαβὰ μυστικὴ (ὁραματισμὸς Ἡζεκιὴλ περὶ τοῦ θρόνου).

  • Καὶ οἱ Ἐσσαῖοι ἔγραψαν ἐσωτερικὰ κείμενα συγγενῆ πρὸς τὴν κατοπινὴν Καμπαλά.

  • In that time already existed the Merkabah mysticism (Ezekiel’s vision of the Throne).

  • The Essenes also had esoteric writings closely related to later Kabbalah.

3. Ἰησοῦς καὶ ἡ Κεκρυμμένη Διδασκαλία | Jesus and the Hidden Teaching

  • Ἡ Καμπαλά, ὡς συστηματικὸν σῶμα, ἐδόθη ὕστερον· ἀλλὰ τὰ θεμέλια (δύναμις τῶν γραμμάτων, Σφειρὼθ, Δένδρον τῆς Ζωῆς) ἤδη ἦσαν ζῶντα.

  • «Ἡ βασιλεία τοῦ Θεοῦ ἐντὸς ὑμῶν ἐστιν» (Λουκ. 17,21) → ὁμοιότητα πρὸς τὴν μυστικὴν ἰδέαν ὅτι ἡ θεία δομὴ ὑπάρχει ἐντός τοῦ ἀνθρώπου.

  • Kabbalah as a system came later; but its foundations (power of letters, Sefirot, Tree of Life) were already alive.

  • “The Kingdom of God is within you” (Luke 17:21) → parallels the mystical idea that the divine structure is within man.

4. Τὰς Σφειρὼθ ἐν τῷ «Πάτερ ἡμῶν» | The Sefirot in the Lord’s Prayer

  • «Ἁγιασθήτω τὸ ὄνομά Σου» → Κέτερ (Στέφανος, ἀρχή).

  • «Ἐλθέτω ἡ βασιλεία Σου» → Μαλαχούθ (Βασιλεία, ἐκδήλωσις).

  • «Γενηθήτω τὸ θέλημά Σου» → Τιφερέτ (Καρδία, ἁρμονία).

  • «Τὸν ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον δὸς ἡμῖν σήμερον» → Γεσόδ (Θεμέλιον).

  • «Ἄφες ἡμῖν τὰ ὀφειλήματα ἡμῶν» → Χέσεντ (Ἔλεος).

  • «Ῥῦσαι ἡμᾶς ἀπὸ τοῦ πονηροῦ» → Γκεβούρα (Δύναμις, Προστασία).

  • “Hallowed be Thy name” → Kether (Crown, origin).

  • “Thy Kingdom come” → Malkuth (Kingdom, manifestation).

  • “Thy will be done” → Tiferet (Heart, harmony).

  • “Give us this day our daily bread” → Yesod (Foundation).

  • “Forgive us our debts” → Chesed (Mercy).

  • “Deliver us from evil” → Gevurah (Strength, protection).

5. Οἱ 22 Γράμματα | The 22 Letters

  • «Ἐγώ εἰμι τὸ Ἄλφα καὶ τὸ Ὦ» (Ἀποκ. 22,13).

  • Ἐβραϊστί: «Ἐγώ εἰμι τὸ Ἄλεφ καὶ τὸ Ταῦ».

  • Ἄλεφ = πνοὴ Θεοῦ· Ταῦ = Τέλος, Σταυρός.

  • “I am the Alpha and the Omega” (Rev 22:13).

  • In Hebrew: “I am Aleph and Tav.”

  • Aleph = breath of God; Tav = completion, Cross.

6. Ὁ Ἰωάννου Πρόλογος | The Johannine Prologue (John 1,1–5)

  • «Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ Λόγος…» → ὁ Λόγος = δύναμις τῶν γραμμάτων.

  • «Πάντα δι’ αὐτοῦ ἐγένετο» → ὡς ἐν τῷ Sefer Yetzirah: «Διὰ τριάκοντα δύο τρίβων σοφίας ἔκτισεν ὁ Θεὸς τὸν κόσμον».

  • “In the beginning was the Word…” → Logos = the power of letters.

  • “All things were made through Him” → like in the Sefer Yetzirah: “By 32 paths of wisdom God created the world.”

7. Ἡ Μεταμόρφωσις | The Transfiguration (Mt 17,1–9)

  • Ὁ Ἰησοῦς ἔλαμψεν ὡς ὁ ἥλιος → Τιφερέτ (ἥλιος, κάλλος).

  • Μωϋσῆς (Νόμος) καὶ Ἠλίας (Προφητεία) → ἀριστερὰ καὶ δεξιὰ στήλη.

  • Ὁ Χριστὸς ἐν μέσῳ → ἡ ἰσορροπία τοῦ Δένδρου.

  • Jesus shone like the sun → Tiferet (sun, beauty, Christ-consciousness).

  • Moses (Law) and Elijah (Prophecy) → left and right pillar.

  • Christ in the center → balance of the Tree.

🔑 Συμπέρασμα | Conclusion

  • Τὰ Εὐαγγέλια εἶναι διαποτισμένα μὲ μυστικὰ καμπαλιστικὰ στοιχεῖα:

    • Σφειρὼθ (Δένδρον τῆς Ζωῆς)

    • 22 Γράμματα (Ἄλεφ–Ταῦ)

    • Λόγος (Δύναμις τοῦ Λόγου)

    • Ἐσωτερικὸν Ναὸν (ἡ βασιλεία τοῦ Θεοῦ ἐντὸς)

  • The Gospels are infused with mystical Kabbalistic elements:

    • Sefirot (Tree of Life)

    • 22 Letters (Aleph–Tav)

    • Logos (Mysticism of the Word)

    • Inner Temple (Kingdom of God within)


 
 
 

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